Am 19.11.2016 trafen sich auf Initiative von Peter Weigel, Leiter der DAV-Handicap-Gruppe „Die GäMSen“ aus Wuppertal, rund 20 Leiter und Helfer der verschiedensten Handicap-Gruppen Deutschlands in Fulda. Das Treffen stand unter dem Stern der Integration und Inklusion von behinderten Menschen im Klettersport.
Neben den vielen engagierten Leitern und Helfer der verschiedensten DAV-Sektionen war Stefan Winter vom DAV-Bundesverband (Ressortleiter Breiten-bergsport, Sport-entwicklung und Sicherheitsforschung) als Gast vor Ort. Die vollgepackte Tagesordnung wurde mit viel Diskussionsbedarf in einigen Punkten abgearbeitet und am Ende waren alle glücklich und zufrieden mit diesem Treffen.
Zunächst stand die Darstellung des neuen Ausbildungsangebotes „Trainer C -Klettern für Menschen mit Behinderungen“ auf der Agenda. Hier wurde nicht nur am Kurskonzept, sondern auch konstruktiv an der Verbesserung der Kursorganisation und Durchführung gearbeitet. Vor allem der Punkt „Kann auch ein behinderter Mensch an diesem Kurs teilnehmen?“ wurde ausgiebig diskutiert, und es wurden Vorschläge zur Anpassung der Zulassungsvoraussetzungen erarbeitet. Eine entsprechende Änderung der Zulassungsvoraussetzungen wird nun durch Stefan Winter geprüft und die Kursausschreibungen werden gegebenenfalls für die Zukunft angepasst.
Ein weiterer großer Punkt war die Klarstellung der Versicherungsmodalitäten für Trainer, Helfer und Teilnehmer. Dieser Punkt war im Vorfeld für viele nicht verständlich dargestellt, so dass große Handlungsunsicherheit bestand. Diese Unklarheiten konnten bei dem Treffen ausgeräumt werden.
Ein weiterer Tagesordnungspunkt hieß: „Topropeschein für Betroffene?“
Hier stellte sich die Frage, ob es die Möglichkeit gibt, Topropescheine für behinderte Personen auszustellen. Hintergrund ist, dass die bisher vom DAV vorgegebenen Lern-/ und Prüfungsinhalte des Topropescheins von vielen Behinderten in dieser Form nicht erbracht werden können. Es wäre jedoch aus Sicht der Gruppen wünschenswert, hier eine Lösung zu finden, dass auch Behinderte die Möglichkeit bekommen, mit besonderen Voraussetzungen eine „Sicherungslizenz“ erhalten können. Dazu wurde ein Ausbildungskonzept und eine Ausbildungsempfehlung vorgelegt und diskutiert. Man war sich einig, dass das ein guter Weg wäre. Stefan Winter nahm dieses Anliegen mit und sicherte zu, dass der Bundesverband sich mit diesem Thema beschäftigen werde und man sicherlich eine Lösung finden wird.
Die Wertigkeit von barrierefreien Hallen wurde ebenfalls diskutiert. Hier war man sich einig, dass heutzutage eine Barrierefreiheit grundsätzlich gewährleistet sein sollte, aber die Realität leider oft anders aussieht. Dazu wurden verschiedenste Verbesserungsvorschläge und Fördermöglichkeiten eingebracht, so dass auch bauliche Änderungen hoffentlich umgesetzt werden können.
Viele weitere Punkte wie z.B. Aufwandsentschädigungen, Fördermittel, Betreuungsschlüssel, Routenanforderungen, Internetauftritt u.v.m. füllten den Tag.Stefan Winter verabschiedete sich mit den Worten: „Nun habe ich eine große Liste, die ich wieder mit nach München nehme.“
Wir hoffen, dass diese Liste dann auch abgearbeitetwird und für alle Seiten das Bestmögliche dabei herauskommt. Wir sind hier sehr zuversichtlich, da Stefan Winter ein -wie er sich selbst bezeichnet -„Ermöglicher“ ist, der zielgerichtet die Aufgaben angeht.
Neben dem offiziellen Teil nutzen viele Teilnehmer die Möglichkeit, sich am Vorabend und am Folgetag intensiv auszutauschen, um von Erfahrungen der anderen zu profitieren, Tipps zu geben und Sorgen oder Ängste zu nehmen.
Zusammengefasst kann man sagen, dass das Treffen ein voller Erfolg war, und dass sicherlich weitere Treffen folgen werden.
Text: Dennis